Circular Society Experiments

WANN

26. März 2020

09:30 Uhr

WORUM GEHTS?

Den nötigen Gesellschaftswandel für ein Denken und Handeln in Kreisläufen anstoßen

WO

Fachhochschule Salzburg, Campus Kuchl, Markt 136a A-5431 Kuchl

*** Vorläufig verschoben *** Circular Society Experiments - den nötigen Gesellschaftswandel für ein Denken und Handeln in Kreisläufen anstoßen

*** Vorläufig verschoben *** Ressourcenmangel, Plastik im Meer, Klimawandel - all das hat damit zu tun, wie Dinge hergestellt und benutzt werden. Im Fokus steht auf dieser Konferenz die Fragestellung, wie der Gesellschaftswandel unterstützt werden kann, damit die von der EU beschlossene Circular Economy auch Realität wird. Eine Circular Society, welche die Umstellung auf Circular Design und Circular Economy unterstützt, ist der Gegenentwurf zu der aktuellen Wegwerfgesellschaft. Einer solchen Gesellschaft ist es selbstverständlich, in Kreisläufen zu denken und zu handeln, also zum Beispiel Dinge nach Nutzung weiterzugeben und lineare Wegwerfmuster in Produktion und Konsum zu durchbrechen. Die Konferenz wird vom Studiengang Design und Produktmanagement (DPM) in Partnerschaft mit der Hans Sauer Stiftung, München sowie der Plattform Circular Futures - Plattform Kreislaufwirtschaft Österreich ausgerichtet. Der Titel der Konferenz, Circular Society Experiments, verweist darauf, dass neue Wege nur entstehen, indem man sie geht. Viele der Akteure sind Preisträger der Hans Sauer Stiftung, die durch Ihre besonderen Leistungen Vorreiter für eine Circular Society sind. Sie werden aufzeigen, welche praktischen Wege es schon gibt, Dinge des Alltags in den Kreislauf zu bringen. Die Konferenz Circular Society Experiments richtet sich nicht nur an die Gestalter, die für eine nachhaltige Zukunft beitragen wollen, sondern an alle Interessierte, die sich für eine Änderung in den Strukturen, Praktiken und Denkgewohnheiten unserer Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit, insbesondere hin zu einer tatsächlichen neuen, regenerativen Kreislaufwirtschaft interessieren.

Vortragende
Eine Circular Society nutzt, was schon da ist
Christof Trowitz befreit mit RePack, einem internationalen Mehrwegsystem für Versandverpackungen, seit 2017 den Onlinehandel vom Verpackungsmüll, und ist davon überzeugt, dass eines Tages Mehrweg der neue Standard im eCommerce sein wird. RePack stellt Mehrwegverpackungen als All-inclusive-Service mitsamt Retouren- und Belohnungssystem für den Onlinehandel her. Natürlich bestehen die Verpackungen aus recyceltem Material und reduzieren so die CO2- Emissionen um 80 %. Neben verschiedenen Preisen wie dem Nordic Council Environment Prize 2017 und dem Design Intelligence Award 2017 wurde RePack 2019 auch mit dem Hans Sauer Preis ausgezeichnet. Christof Trowitz hat vor seinem Engagement mit RePack langjährige Erfahrungen in der Industrie, im eCommerce, Web-Development und in einem eigenen Social Startup sammeln dürfen, die ihm heute für seine Vision alle zugute kommen. Er lebt und arbeitet in Hamburg, hat zwei Kinder, praktiziert Yoga und unterrichtet nebenberuflich Meditation.
Die Circular Economy 2.0 der EU braucht eine aktive Circular Society
Julika Dittrich ist Juristin mit langjähriger Berufspraxis in der internationalen Projektentwicklung und Projektumsetzung für Profit und Non-Profit-Organisationen. Sie leitet seit März 2016 beim Umweltdachverband unter anderem die Circular Futures Plattform - Kreislaufwirtschaft Österreich, eine Kooperation des Umweltdachverbands mit dem European Environmental Bureau in Brüssel sowie den Organisationen RepaNet und VABÖ in Österreich. Diese lösungsorientierte Multi-Stakeholder-Plattform arbeitet als Denkfabrik, Inkubator und Katalysator von Projekten und Initiativen, die den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft in Österreich beschleunigen. Julika Dittrich gibt einen Überblick in die aktuellen EU-Aktivitäten zur Circular Economy, die Ergebnisse des ersten CE-Paketes und die Inhalte des geplanten Folgepakets Circular Economy 2.0. Sie erläutert die geplante Produktpolitik und Ökodesignvorschriften sowie Vorgehen gegen unlauteren Wettbewerb und wie das neue Package in andere EU-Agenden eingebettet sein wird, insbesondere den Green Deal. Sie wird auch berichten, wie man Interessenvertretung und Kooperation mit anderen Akteueren nutzen kann, um Veränderung zu bewirken.
Eine Circular Society braucht Skills für die Umsetzung
Maria Kalleitner-Huber studierte an mehreren Universitäten in Wien mit dem Abschluss "Umweltconsulting mit Schwerpunkt Abfallwirtschaft und Entsorgungstechnik" und arbeitete von 2004 bis 2011 im Bereich nachhaltiger Produktentwicklung am Institut für Konstruktionswissenschaften der TU Wien. Seit 2011 ist sie am Österreichischen Ökologie-Institut an der konzeptuellen und inhaltlichen Erstellung von Projekten im Bereich Nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft beschäftigt, seit 2005 auch im Consultingunternehmen pulswerk GmbH. In ihrem Workshop gibt Maria Kalleitner-Huber einen vertieften Einblick in die Tools und Materialien des KATCH-e Projektes (https://www.katche.eu/de/), dass mit dem Fokus zur Ausbildung zur Kreislaufwirtschaft im Bau- und Möbelbereich Ende 2019 fertig gestellt wurde.
Eine Circular Society durchbricht herkömmliche Formen des Besitzens und Entsorgens
Die einen haben zu viel. Die anderen zu wenig. Doch was, wenn die beiden nicht zueinander finden? Die Fairmittlerei, Verein für Abfallvermeidung und Up-Cycling, füllt genau diese Lücke, indem sie Produkte, die nicht mehr verkauft werden, an gemeinnützige Organisationen vermittelt. Durch Umverteilung trägt die Fairmittlerei so dazu bei, die Umwelt zu entlasten und bietet gleichzeitig eine sozialen Mehrwert. Michael Reiter, Mitgründer der Fairmittlerei, stellt die Ideen und das Konzept der Fairmittlerei vor. Er studierte an der Fachhochschule Salzburg Design und Produktmanagement sowie an der Arkansas State University. Danach hat er bei Bretz, Henkel CEE GmbH und Haas Food Equipment im Marketing und Sales gearbeitet. Nach einer kurzen Auszeit gründete er mit drei Freunden die Fairmittlerei. Parallel dazu arbeitet er als Trainer und Vortragender für die Bereiche Marketing und Präsentieren.
Eine Circular Society braucht KreislaufDenken
Pascal Heußner studierte Produktdesign an der Kunsthochschule Kassel und ist selbstständig tätig im Bereich Produktdesign, Systemdesign und Fotografie. Er war 2017 Preisträger der Examensausstellung der CDW Stiftung Kassel mit dem Projekt „Examen Lab - Über Essen Kommunikation und Impulse generieren“. Er entwickelte als Designforschungsarbeit das Kinderspielzeug „Press to Play - Cradle to Cradle als Kinderspielzeug“, das 2018 für den Kids Design Award nominiert wurde und 2019 mit dem Hans Sauer Preis ausgezeichnet wurde. Kinder sollen dabei beim Herstellen und wieder Recyceln von Bauklötzchen Kreislaufdenken als Selbstverständlichkeit lernen. In seinem Workshop wird Pascal Heußner mit den Teilnehmenden erarbeiten, welche Werkzeuge es braucht, um Kreislaufdenken in der Gesellschaft zu implementieren und wie man leichter in ein Kreislaufdenken kommen kann. Mit Hilfe von Thesenkaraoke werden die Gruppen Ideen auswählen, die im Workshop bearbeitet werden.
Eine Circular Society entwickelt eine Kultur des Weiternutzens
Steffen Herm hat Produktdesign in Potsdam, Barcelona und Berlin studiert und arbeitet als selbstständiger Designer in Berlin. Während seines Masterstudiums begann die tiefere Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Strategien des nachhaltigen Konsums. Heute arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Produkt- und Prozessgestaltung an der Universität der Künste in Berlin und beschäftigt sich mit Potentialen von Upcycling. Zusammen mit Dorothea Herm hat er Kwerk.Slow Furniture - Ein Konzept zur Kreislaufwirtschaft in der Möbelindustrie entwickelt, das 2019 den Hans Sauer Preis erhielt. In seinem Workshop wird er mit den Teilnehmenden der Frage nachgehen, wann der Zeitpunkt ist, wenn etwas im Kopf des Nutzers zu Müll wird.
Eine Circular Economy braucht eine Circular Society
FH-Prof. Mag. Dr. Günther Grall ist Studiengangsleiter des Studiengangs Design & Produktmanagement an der FH Salzburg.
Eine Circular Society braucht ein neues Denken
Sonja Eser ist Circular Design Consultant und unterstützt Unternehmen, Verwaltungen und Organisationen bei der Entwicklung von Produkten, Prozessen, Gebäuden sowie Arealen für die regenerative Kreislaufwirtschaft (Circular Economy der EU). Als Biologin ist es ihr ein wichtiges Anliegen, Innovationen für eine nachhaltige Zukunft voranzubringen. Dazu gehört die Unterstützung und Begleitung von Innovationsteams wie auch Beratung und Workshops zur Entwicklung von Kompetenzen zur Mitgestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Sonja Eser führt durch die Konferenz und wird in ihrem Impuls über das nötige Umdenken für eine lebensförderliche und zirkuläre Zukunft sprechen.
Die Circular Society muss die aktuellen Spielregeln der Wirtschaft ändern, damit sich etwas bewegt
Prof. (FH) Dr. habil. Christine Vallaster leitet seit 2015 den Fachbereich Marketing & Relationship Management am betriebswirtschaftlichen Studiengang an der FH Salzburg. Ihre Forschungs- und Aktivitätsschwerpunkte sind Strategieentwicklung und –umsetzung mit Verantwortung, Kreislaufwirtschaft und Unternehmensmarke. Sie wird in ihrem Impuls aufzeigen, welche persönlichen, aber auch unternehmerischen Konflikte vorprogrammiert sind, wenn profitorientierte auf sozial-ökologische Zielsetzungen aufeinandertreffen. Da immer mehr große gesellschaftliche Herausforderungen wie z. B. Umweltzerstörung oder Armut auch unternehmerisch angegangen werden, entstehen neue Formen von Organisationen an der Schnittstelle von Wirtschaft, Wohltätigkeit und Politik. Dabei entstehen hybride Organisationen - die Vermischung von Identitäten, Formen oder Logiken, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Dieser Vortrag zeigt auf, welche Konflikte bei sogenannten hybriden Unternehmen auftreten. Best-Practice Beispiele zeigen, wie Unternehmen diese gemeistert haben.
Eine Circular Society braucht Empathie und Verbundenheit
Als Gründer und Geschäftsführer von gugler* hat Ernst Gugler mit seinem Kommunikationshaus in den letzten 30 Jahren eine der großen Green Brands Österreichs aufgebaut: die weltweit erste Cradle to Cradle Certified™-Druckerei in Melk, eine Agentur für nachhaltige Markenführung in St.Pölten und die neue Akademie gugler* Sinn.Bildung. Kreislaufwirtschaft ist seine Philosophie und seinen Betrieb hat er so ausgerichtet, dass davon alle profitieren - Gesellschafter, KundInnen, MitarbeiterInnen, PartnerInnen und die gesamte Region. Seit 30 Jahren zeigt Ernst Gugler, dass erfolgreiches wirtschaften auch konsequent nachhaltig, gemeinwohlorientiert und achtsam geht. Er berichtet über seine Sicht auf die nötigen Transformationen und seinen eigenen inneren Kompass als Ökopionier.
Eine Circular Society nutzt erneuerbare Ressourcen
Prof. Dr. Alexander Petutschnigg, Leiter Holztechnologie und Holzwirtschaft - Neue biogene Materialien für die Circular Economy.
Eine Ciruclar Society weiß Lineares zirkulär zu nutzen
Lars Zimmermann ist Designer, Künstler und Aktivist. Er ist Gründer des Design Studios Mifactori. Seine Schwerpunkte liegen auf Design für die Kreislaufwirtschaft und Open Source. Hierfür nutzt und entwickelt er verschiedene Techniken. Er entwickelt und publiziert Theorie, organisiert Online- und Offlinecommunities, schafft Bildungskonzepte und untersucht kreative Formen von Urbanismus (City Hacking) für die Kreislaufstadt. Ihn treibt die Frage um, wie wirklich nachhaltiges Design für das 21. Jahrhundert aussieht. Im Sommersemester 2019 lehrte Lars als Gastprofessor im Produktdesign an der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar). Die meisten seiner Arbeiten stehen gut dokumentiert im Internet z.B. auf mifactori.de und opencircularity.info. Im Workshop werden zwei interessante Konzepte zum Thema Modularität für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft vorgestellt. Modularität ist ein Schlüssel zu einer nachhaltigeren zirkulären Produkt- und Konsumwelt. Die Teilnehmenden werden Pre-Use und Hacking Modularity diskutieren. Pre-Use bedeutet, etwas anders einzusetzen als ursprünglich vorgesehen, aber so, dass es auch danach noch weiterhin für den ursprünglich vorgesehenen Zweck funktioniert. Hacking-Modularity weist auf die Idee hin, dass die meisten Dinge um uns herum nicht modular sind, aber wenn man wie ein Hacker oder eine Hackerin auf die Dinge zugeht, lässt sich das für zumindest einige Dinge ändern! Nach einer kurzen theoretischen Einführung in diese Konzepte werden die Teilnehmenden schnell eigene Hacks am Konferenzort mit Hilfe von Pre-Use bauen, also eine DIY-Circularity ausprobieren.
Open Source baut zirkuläre Fähigkeiten in der Gesellschaft auf
Timm Wille und Michael Langhammer sind Mitglieder beim Open Source Ecology Germany e.V. Sie arbeiten im Verein daran, Wissen und technische Entwicklungen als Gemeingut bzw. als Commons verfügbar zu machen. Dafür entwickeln sie selbst Open-Source-Hardware und vor allem die Strukturen, die dafür nötig sind, um quelloffene Technologien auf industrielle Maßstäbe zu skalieren. In ihrem Workshop geben Sie eine Einführung zu Open-Source-Hardware. Was ist das? Worum geht es dabei? Und wie kann man es nutzbar machen für eine zirkuläre Welt? Open-Source-Hardware heißt auf deutsch "quelloffene Hardware" - das heißt die Dokumente, die bei der Entwicklung eines Produktes entstehen, werden der Welt unter offenen Lizenzen zur Verfügung gestellt. Im praktischen Teil des Workshops werden die Teilnehmenden diskutieren, welche Dokumente für ein Hardware-Produkt essentiell sind, um ein zirkuläres Ökosystem darum entstehen zu lassen. Open Source ist der Schlüssel zu Zirkularität. Aber wie muss der Schlüssel genau gemacht sein? Die Teilnehmenden bekommen einen Einblick in Design for Collaboration & Design for Circularity mit Open Source. Foto: CC-BY 4.0 Daniel George Photography
Traivelling: Fernreisen mit dem Zug
Ein ganz junges Unternehmen präsentiert sich ebenfalls auf der Konferenz, Elias Bohun, Fernreisepionier mit dem Zug, stellt die Idee hinter seinem Traivelling Office vor. Er ist nach Vietnam mit dem Zug gefahren, um nicht fliegen zu müssen. Da es kein Angebot gab, ihn bei den vielen Buchungen von Zugtickets in verschiedenen Ländern zu unterstützen, und es in verschiedenen Ländern gar kein Online-Buchungssystem gibt, hat er nun selbst ein klimafreundliches Reisebüro gegründet, um das für andere zu erleichtern.
Eine Circular Society arbeitet an der Änderung des Systems
Sabine Rau-Oberhuber, Diplom-Betriebswirtin mit Pioniergeist, ist Mitbegründerin von Turntoo, einem niederländischen Dienstleistungsunternehmen. Turntoo hat sich ganz auf die Verwirklichung der Circular Economy fokussiert und arbeitet mit Herstellern zusammen an der Entwicklung und Implementierung von kreislauffähigen Geschäftsmodellen sowie neuen Prozessen und Methoden, um Materialverschwendung ganz abzuschaffen. Mit Philips entstand zum Beispiel das Geschäftsmodell „Licht als Service“, bei dem der Kunde nicht länger Besitzer der Lampen, sondern Nutzer des Lichts wird. Ebenso berät Frau Rau-Oberhuber Kommunen bei zirkulären Strategien für die Städte und Gebietsentwicklungen. Zusammen mit ihrem Mann, dem international anerkannten Architekten und Nachhaltigkeits-Pionier Thomas Rau, hat sie das Buch „Material Matters“ veröffentlicht. Sie werben dafür, dass ein Gebäude einen Materialpass bekommt sowie den Materialien erweiterte Rechte eingeräumt werden, um sie nach Nutzung von der Deponie fernzuhalten und stattdessen in einem konstanten Nutzungszyklus zu behalten. Sabine Rau-Oberhuber spricht über die vier Ebenen, auf denen aus ihrer Sicht eine Transformation geschehen muss: die Gestaltung von Produkten und Lieferketten, die beteiligten Finanz- und Geschäftsmodelle, die Daten- und IT-Infrastruktur für die Umstellung und nicht zuletzt die mentale Transformation, welche zu einem Umdenken führt.
Eine Circular Society schaut genauer hin
Bereits mit seinem allerersten Film gewann Werner Boote bei internationalen Festivals zahlreiche Preise. Im Laufe der Jahre richtete er seine Filminhalte immer stärker auf sozialpolitische und gesellschaftskritische Thematiken aus. Sein erster Kinofilm „Plastic Planet“(2009) zählt zu den weltweit erfolgreichsten Dokumentarfilmen aller Zeiten. Mit diesem Film inspirierte Boote Menschen zu einem plastikfreien Leben und rief gesellschaftliche und gesetzliche Veränderungen hervor. Sein aktuellster Film „Die grüne Lüge“ wurde wieder zu einem großen Kinoerfolg und läuft aktuell in mehreren Ländern. Im Film „Die grüne Lüge“ enttarnt Werner Boote das aktuelle System aus Greenwashing-Versprechen und zeigt auf, dass selbst die motiviertesten Verbraucher mit ihren Kaufentscheidungen alleine die Welt nicht retten können. Anstatt die Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, Produkte anders herzustellen und für einen grundsätzlichen Wandel im System zu sorgen, wird dem einzelnen Konsumenten der schwarze Peter umgehängt - eine große und irreführende Lüge wie Werner Boote deutlich macht. Dazu stellen wir im Gespräch mit Werner Boote die Fragen, wie man das System enttarnen kann, wie man lernt, kritischer hinzusehen, was man heute alles wissen muss, um wirklich in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen, und in welche Fallen man nicht tappen sollte. Foto: (c) Nini Tschavoll
Spezialwissen muss Allgemeinwissen werden
Jonas Tuttlies, Pascal Haaf und Matthias Röder sind Teil der Kunststoffschmiede, einem Entwicklungslabor und einer offenen Werkstatt für lokales Plastikrecycling in Dresden. Jeder kann hier den eigenen Plastikmüll wieder in einen Rohstoff zurückverwandeln und unmittelbar zu neuen Dingen weiterverarbeiten. Die Wirkungslogik des Projektes basiert auf dem Ansatz, dass sich die Recyclingwerkstatt nicht nur als Produktionsort verwenden lässt, sondern auch als Erfahrungsraum, in dem Menschen Verbindungen zu neuen zirkulären Mustern aufbauen können und Tiefenwissen zu Material und Kreislauf erlernen. Dabei entsteht in den Räumen der Kunststoffschmiede eine Praxis für nachhaltiges Handeln, um lokale Antworten auf globale Fragen zur nachhaltigen Verwendung von Kunststoffen zu entwickeln und in der Nachbarschaft auszuprobieren. In ihrem Recycling-Mitmachworkshop bieten sie einen ganz praktischen Weg an, gegen die Plastikmüllflut anzugehen. Gesammelter Kunststoff wird durch Waschen und Zerkleinern wieder in einen Rohstoff verwandelt und direkt darauf mit eigener Hand zu neuen Produkten weiterverarbeitet. Dabei lernen die Teilnehmenden den gesamten Recyclingprozess kennen.
Eine Circular Society braucht andere Praktiken
Andreas Röhrich ist Direktor für Produktentwicklung, Innovation und Nachhaltigkeit bei Wolford AG in Bregenz. Er hat einige der bekanntesten Markenprodukte von Wolford geschaffen wie den StarckNaked oder den 3W BH, der aus einer Mischung von Stricken und 3D Druck besteht. Als out-of-the-box-Denker war er mitverantwortlich für die Cradle-to-Cradle Produktentwicklungen bei Wolford mit dem Ziel, Rohmaterialien zu reduzieren und die Wiederverwendung zu ermöglichen. Das ist Wolfords Antwort auf die großen Mengen Abfall, die die Modebranche jedes Jahr generiert. Die ersten 100% biologisch abbaubaren Produkte wurden 2018 auf den Markt gebracht: Cradle to Cradle Gold certified Legwear und Bodywear. Andreas Röhrich wird über die Wolford Reise zur Entwicklung kreislauffähiger Produkte berichten, die Wolford zusammen mit einem Konsortium aus 15 Unternehmen der Region unternommen hat.
Menschenzentrierte Gestaltung für eine nachhaltige Zukunft
Kerstin Molzbichler, Kommunikationswissenschaftlerin und Eco Designerin beschäftigt sich seit 1994 mit ökologischen Themen. Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine begleitet sie seit fast 20 Jahren. Als Leiterin einer Designabteilung und Hochschuldozentin steht sie für die Vereinigung der Gestaltungsdisziplinen Nachhaltigkeit und User Experience. Molzbichler zeigt in ihrem Buch „Nachhaltiges Design und User Experience. Digitale Transformation und die Auswirkungen der Gestaltung auf Mensch und Umwelt“, wie durch Einbeziehung von NutzerInnen benutzerfreundliche und zugleich nachhaltige Lösungen entwickelt werden können. In Ihrem Beitrag wird sie sechs Prinzipien für eine Nachhaltige User Experience aufzeigen.
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*** Vorläufig verschoben ***

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Sonja Eser
Organizer + Curator
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Wolfgang Irlinger
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Kathrin Egger
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Marcus Schranzer
Art Direction